In der Demokratie gibt es eine Pflicht, die allem anderen vorgeht: Nämlich zu sagen, was ist!
Zitat zur Zeit
Sei wachsam!
Erfrischender Ratschlag des Liedermachers und Freigeistes Reinhard Mey (81) mit seinem Song „Sei wachsam“. Ich zitiere auszugsweise den Refrain:
„Sei wachsam, präg‘ dir die Worte ein! Sei wachsam und fall nicht auf sie rein! Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt. Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Sei wachsam, bewahr‘ dir deinen Mut. Sei wachsam und sei auf der Hut.“
Das war Wahlkampf vor über 50 Jahren. Das hört man heute nicht mehr von der SPD
Olaf Scholz, der Kanzler der Versprechungen:
„In eine Regierung einzutreten
dafür braucht es sittliche Reife!“
Er sprach sich selbst das Vertrauen aus, im Bundestag scheiterte er dennoch und verlor die Vertrauensfrage. Trotzdem will Scholz weiter regieren. Wenn der SPD-Chef nicht mehr weiter weiß, eigene Fehler nicht zugibt, moralisiert er: „In eine Regierung einzutreten, dafür braucht es sittliche Reife“, schreibt Scholz im Regierungsblatt „Das Parlament“.
Ja, es ist alles eine Frage der Reife und der Wahlversprechen. Erinnern wir uns an die Wahlplakate vor der Bundestagswahl 2021: Scholz ganz groß sein Slogan: Kanzler für bezahlbares Wohnen! Ein Versprechen, das er nicht einlöste. Die Wohnungssituation ist noch dramatischer geworden. Und jetzt heißt sein Wahlspruch auf den Plakaten: „Mehr Netto!“.
Doch endlich merken immer mehr Deutsche, dass es so nicht weitergehen kann. Überall Stillstand und Unsicherheit, die Bürger können sich auf nichts mehr verlassen, erleben täglich das politische Versagen. Deutschland, ein Trümmerfeld von Problemen:
Alters- und Kinderarmut, miserable Bildungspolitik (in vielen Hauptschulen haben 95 Prozent der Grundschüler einen Migrationshintergrund), Clan-Kriminalität, islamische Parallelgesellschaften, Messer-Attentate, insolvente Krankenhäuser (das teuerste Gesundheitssystem der Welt am Ende), Seniorenheime immer teurer, Tausende von Mittelstands-Pleiten, Konjunktur/Wirtschaft im Dauertief, marode Brücken und Straßen, Sanierungsfall Deutsche Bahn, überzogene Klimapolitik, noch mehr Waffen für den Frieden, illegale Migration, Stellenabbau, drohende Arbeitslosigkeit und, und, und …
Ja, was funktioniert in diesem Land überhaupt noch?
Noch 1972 appellierte SPD-Spitzenkandidat Willy Brandt an den Nationalstolz: „DEUTSCHE, WIR KÖNNEN STOLZ SEIN AUF UNSER LAND, WÄHLT WILLY BRANDT“. (Siehe Plakatfoto oben). Mit der Aussage: „Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“ hätten heute viele Bürger Probleme, ihre Meinung würde als „rechtsextrem“ und „undemokratisch“ bewertet werden.
Aktuelle Umfrage
Nicht einmal mehr jeder Fünfte glaubt, Deutschland befinde sich auf dem richtigen Weg
Und die Deutschen sind so pessimistisch wie seit Jahren nicht mehr: Der aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IPSOS zufolge glaubt nicht einmal mehr jeder Fünfte, dass sich Deutschland auf dem richtigen Weg befinde. Hauptängste: Migration, Armut, soziale Ungleichheit und Inflation. Die Sorge vor militärischen Konflikten nahm demnach deutlich zu und liegt mit 26 Prozent auf Platz 4 des Sorgenbarometers.
Politik zwischen Fakt und Fake
Der Wille zur Macht ist stärker
als der Wille zur Wahrheit
Wahrhaftigkeit ist keine politische Tugend, wusste auch Hannah Arendt (1906 – 1975). Dort, wo es politisch wird, ist die Lüge – oder zumindest die kreative Interpretation von Fakten und Realität – nicht weit. „Wahrhaftigkeit zählte niemals zu den politischen Tugenden, und die Lüge galt immer als ein erlaubtes Mittel in der Politik“, schrieb die Politik-Philosophin. Der Wille zur Macht (so Arendt) ist eben manchmal stärker als der Wille zur Wahrheit.
Meinung
Die Anderen lügen, nur wir sagen die Wahrheit?
Kürzlich las ich einen Leitartikel in der Zeitung DIE RHEINPFALZ: „Lügen sind keine Meinung!“ Und: „Fakten zu verdrehen oder schlichtweg das Blaue vom Himmel herunterzulügen, das hat derzeit Konjunktur. Unwahrheiten als solche zu benennen, heißt nicht, die Meinungsfreiheit zu unterdrücken. Mit der neuen Amtsperiode von Donald Trump wird noch einiges an Irrwitz auf uns zukommen.“ Verstehe das, wer will. Die Meinung Andersdenkender oder scharfe Kritik sind also Lügen? Nur die regionale Monopolzeitung schreibt die Wahrheit? Und dann diese Hetze gegen Trump: Das amerikanische Volk hat ihn gewählt, das ist Demokratie! Trotz der Hollywood-Millionäre und der Boston-Elite.
Niemand soll hungern, ohne zu frieren. So wie es ist, kann und wird es nicht bleiben: 280 S., mit 25 Abb., 19,90 Euro, ISBN: 978-3-943007-54-1, mehr zu diesem Buch: zeitgeist-online.de/niemand-soll-hungern, www.wolfgangbittner.de
Wolfgang Bittners aktuelles Buch: Abrechnung mit der deutschen Politik
Die Bundesregierung fährt einen waghalsigen Kurs, den immer weniger Deutsche verstehen: Es ist wieder die Rede von deutscher Führung, von Kriegstüchtigkeit und der Wiedereinführung der Wehrpflicht. Zugleich werden Milliarden für immer mehr Waffen und den Stellvertreterkrieg in der Ukraine ausgegeben.
„Aufgrund der wachsenden Kriegsgefahr bleibt Aufklärung über die Hintergründe das Gebot der Stunde“, schreibt der Erfolgsschriftsteller Wolfgang Bittner, der dokumentiert, analysiert und Perspektiven aufzeigt. Auch wirtschaftlich geht es bei uns bergab, die Gesellschaft ist tief gespalten und chaotisiert. „Viele Menschen fühlen sich im eigenen Land fremd, oft bedroht“, sagt Bittner, ein promovierter Jurist, der über 80 Bücher veröffentlichte, mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde (u. a. Egon-Kisch-Preis). Der gebürtige Schlesier befürchtet, dass am Ende in Deutschland ein autoritärer Staatsapparat steht, der alles überwacht und reglementiert. Und die KI-Technologie eröffnet der Unterdrückung zahlreiche Möglichkeiten. Ein aufrüttelndes Buch mit ungeschminkten Wahrheiten und Fakten. Wolfgang Bittner gilt zurecht als einer der mutigsten Schriftsteller Deutschlands.
Bei youtube gibt es ein längeres Interview zum Buchthema „Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen“ mit Wolfgang Bittner, das er 2019 gab. Es hatte zeitweise über 300.000 Aufrufe. http://www.youtube.com/watch?v=MhSqFccETJI&t=1308s
Moralspektakel. Wie die richtige Haltung zum Statussymbol wurde und warum das die Welt nicht besser macht. Siedler Verlag, 336 S., 26 Euro, ISBN: 978-3-8275-0156-1
Die Moral-Show
Wir wollen die besseren Menschen sein
„Für die Menschen in der westlichen Hemisphäre ist das ‚Zeitalter des Moralspektakels‘ angebrochen“, schreibt der Philosoph Philipp Hübl. Der Autor hält der neuen digitalen Öffentlichkeit den Spiegel vor und kritisiert, dass es ihr nicht um die Sache gehe, sondern um pure Selbstdarstellung. Motto: Wir sind die guten und besseren Menschen! Hübl meint, dass es auch um soziale Funktionen, um Statussymbole und Gruppenzugehörigkeit gehe – aber vor allem um Macht und Einfluss. Wenn man politisch gegen Andersdenkende keine Argumente mehr hat, kommt die Moral. Sie wird wie eine Monstranz vor sich hergetragen. Der Buchtitel könnte auch „Scheinmoral“ oder „Doppelmoral“ heißen.
Dieses Moralspektakel ist auch eine Einschüchterungskultur. Mit Beispielen belegt Hübl, wie das funktioniert. Seine These: Statusspiel + digitale Medien = Moralspektakel. Vor allem höher gebildete Menschen argumentieren gern moralisch. Hübl nennt sie die „kreative Klasse“, die ihre politische Haltung stärker als andere moralisch auflädt. Insbesondere Intellektuelle neigen dazu, Fakten zu ignorieren, sobald sie ihrem Weltbild widersprechen. In der zweiten Hälfte seines Buches analysiert der Autor die negativen Seiten des Phänomens: „Im hohen Ton über Moral“ zu reden anstatt „soziale Konflikte zu lösen“. Selbst das Regierungsblatt „Das Parlament“ lobte das Werk in einer Rezension.
Meinung
„Das Elend der Moral ist, dass sie immer alles besser weiß und darum nichts erfährt“
Ja, diese rigorose Über-Moral ist merkwürdig. In meinem Buch „Die AfD-Story – Störfall oder Erfolgsmodell“ (2019, ISBN 978-3-00-062373-8) zitierte ich Friedrich Theodor Vischer, den liberalen Publizisten des 19. Jahrhunderts. „Das Moralische versteht sich immer von selbst“, meinte Vischer. Er wollte damit sagen, dass Leute, die ihre politischen Ansichten auf Moral gründen, einfach zu viele kleine, triviale Brötchen backen. Und von Elias Canetti („Massen und Macht“) stammt: „Das Elend der Moral ist, dass sie immer alles besser weiß und darum nichts erfährt.“
In zahlreichen Artikeln zeigt sich heute sehr deutlich: Da ist die Rede von moralischem Risiko, moralischer Haltung, moralischen Gründen, moralischem Zwang. Immer wieder nur Moral; es fehlt noch der Schlüsselbegriff: die moralische Kontrolle. Und die findet ja mittlerweile auch statt.
Zum Thema auch lesenswert das Buch: „Die Moralapostel. Zerstörung eines Exportweltmeisters“ (LMV, 248 S., 26 Euro, ISBN 978-3-7844-3715-6). Der Autor Fritz Söllner erklärt, wie die Moralisierung der Politik Deutschlands Wirtschaft schwer schadet. „Wir müssen unsere nationalen Interessen verstärken“, schreibt Söllner, „denn die deutschen Moralapostel nehmen keine Rücksicht auf den Schaden, den sie mit ihrer Politik anrichten.“ Söllner fordert die Abkehr vom politischen Moralismus, dafür die Hinwendung zu einer interessengeleiteten Realpolitik.
Isegrim-Plädoyer: Peter Hain mit Wolf Boris, den er als verwaisten Welpen in einem Tierpark aufpäppelte. Er ist Fördermitglied der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, gegründet von Bernhard Grzimek (1909 – 1987, „Serengeti darf nicht sterben“). Der Verein unterstützt in 50 Ländern Tier- und Naturschutzprojekte. Grzimek war ein Wolfsfreund, lebte zeitweise mit dem Wolf Dschingis zusammen, schrieb auch ein Buch darüber
Wolfswut
Ein deutscher Heimkehrer wird gejagt,
alte Ressentiments werden bedient
Die Beziehung „Wolf und Mensch“ ist politisch aufgeladen. Erschreckend, wie sich Parteien und Lobbyverbände gegen die Interessen des Natur- und Artenschutzes aufschwingen. Canus Lupus ist kein Kuscheltier, frisst kein Gras, lebt nicht vegan – aber er hat seine Daseinsberechtigung im Naturkreislauf. Ausgerottet kam er vor 25 Jahren nach Deutschland zurück. Ein Heimkehrer, im Gegensatz zu den invasiven Eindringlingen wie Roter Wollkrebs, Marderhund oder Goldschakal. Doch die Rechtspartei warnte vor einiger Zeit mit Flyern, dass es bei uns angeblich über 100.000 Wölfe gäbe. Das ist ein Märchen. Bisher gibt es keine einzige tödliche Attacke auf Menschen, allerdings häufen sich die Angriffe auf Weidetiere.
100.000 Eurasische Grauwölfe in Deutschland? So viele gibt es in der ganzen Welt nicht mehr. Beim jüngsten Wolfsmonitoring wurden um die 1.600 Wölfe in Deutschland nachgewiesen, verteilt über fast alle Bundesländer. Schwerpunkte: Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Politiker und viele betroffene Landwirte fordern, die Beutegreifer zur Jagd freizugeben, die Rudel gezielt abzuschießen. Die EU stimmte dem für einzelne Problemtiere zu. Doch die meisten Wölfe sterben durch Verkehrsunfälle und illegalen Abschuss. Übrigens: Umfragen ergaben, dass die Mehrheit der Deutschen den Wolf mag, seine Rückkehr für eine gute Sache hält (Frankfurter Senckenberg-Institut).
Trotzdem werden alte Ressentiments bedient, dass der Wolf eine grausame Bestie sei. Leider zeichnet auch das Wochenblatt JUNGE FREIHEIT das Bild vom bösen Wolf. So in den 1-Seiten-Stories „Der Wolf ist gerissen“ und „Der Wolf und die Politik“. In dem JF-Kommentar „Rotkäppchen klopft an“ wird sogar behauptet, dass es bei uns über 4.000 Exemplare gäbe. Auf dem Land haben die Menschen angeblich Angst, ihre Kinder rauszulassen. Wölfe würden durch Großstädte stromern, der erste „Rotkäppchen“-Fall sei nur eine Frage der Zeit. Unsinn! Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass sich die Beutegreifer nur von 1,6 Prozent Weidetieren ernähren. Und Wölfe regulieren den Wildbestand, denn in den deutschen Wäldern gibt es zuviel Rehwild und Wildschweine, die die Wälder schädigen. Und die Unfälle durch dieses Wild verursachen Millionenschäden. Werden deshalb alle Bambis und Ferkel abgeschossen?
Das Buch „Der Fan, der Fritz Walter weinen sah. Glanz und Elend der Fußballnation. Ein Politikum“ (Selbstverlag, independently published) ist erhältlich in guten Buchläden und Buchdiensten. ISBN: 978-3-00-078270-1, 256 Seiten, 30 Abbildungen, 22 Euro
Typen, Tragödien, Schicksale –
Fußball, das pralle Leben!
Themen des Buches: Übergier zerstört den Sport, Fußball – ein Spiegel der Gesellschaft, Kicker-Literatur, der Untergang des DDR-Fußballs, Aufstand der Wutfans. Auch eine dramatische Zeitreise, geschrieben von dem Zeitzeugen und Sportjournalisten Peter Hain. Als 13-Jähriger entdeckte er seine Liebe zum Fußball, sah 1954 das WM-Finale im Schwarz-Weiß-Fernsehen. Der Fußball gibt alle nur denkbaren Themen her: Typen, Tragödien, Schicksale – eben das pralle Leben! Die leidenschaftlichsten Geschichten gehen von diesem Sport aus. Nicht nur ein Fußballbuch: Hain lernte Fritz Walter kennen, den Kapitän für Deutschland. Der Fritz, auch ein Vorbild für Heimattreue. „Ein Buch für alle Menschen, die trotz aller Krisen den Fußball noch immer lieben“, sagt Hain, der Fan, der Fritz Walter weinen sah …