In der Demokratie gibt es eine Pflicht, die allem anderen vorgeht: Nämlich zu sagen, was ist!

„Sommerwind“ Original gemalt von dem Mundmaler Roberto Zomero (mfk-verlag.de)

Zitat zur Zeit
Sei wachsam!

Erfrischender Ratschlag des Liedermachers und Freigeistes Reinhard Mey (81) mit seinem Song „Sei wachsam“. Ich zitiere auszugsweise den Refrain:

„Sei wachsam, präg‘ dir die Worte ein! Sei wachsam und fall nicht auf sie rein! Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt. Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Sei wachsam, bewahr‘ dir deinen Mut. Sei wachsam und sei auf der Hut.“

Das Buch „Der Fan, der Fritz Walter weinen sah. Glanz und Elend der Fußballnation. Ein Politikum“ (Selbstverlag, independently published) ist erhältlich in guten Buchläden und Buchdiensten. ISBN: 978-3-00-078270-1, 256 Seiten, 30 Abbildungen, 22 Euro

Typen, Tragödien, Schicksale
Fußball, das pralle Leben!

Themen des Buches: Übergier zerstört den Sport, Fußball – ein Spiegel der Gesellschaft, Kicker-Literatur, der Untergang des DDR-Fußballs, Aufstand der Wutfans. Auch eine dramatische Zeitreise, geschrieben von dem Zeitzeugen und Sportjournalisten Peter Hain. Als 13-Jähriger entdeckte er seine Liebe zum Fußball, sah 1954 das WM-Finale im Schwarz-Weiß-Fernsehen. Der Fußball gibt alle nur denkbaren Themen her: Typen, Tragödien, Schicksale – eben das pralle Leben! Die leidenschaftlichsten Geschichten gehen von diesem Sport aus. Nicht nur ein Fußballbuch: Hain lernte Fritz Walter kennen, den Kapitän für Deutschland. Der Fritz, auch ein Vorbild für Heimattreue. „Ein Buch für alle Menschen, die trotz aller Krisen den Fußball noch immer lieben“, sagt Hain, der Fan, der Fritz Walter weinen sah …

Ein-Seiten-Interview in Neue Presse
in Coburg/Hassberge, 6. Juni 2024,
www.np-coburg.de

Was läuft schief
in Fußball-Deutschland?

Rezension in der JUNGEN FREIHEIT Nr. 25/24,
Seite 21 Literatur / Rubrik „Frisch gepresst“

Ausstellungen, Personen, Termine

Dribblings von Dali, Kippenberger und Hundertwasser: Fußball, ein Knäuel aus Kampf und Leben: Erros, „mondial 1998“, Foto: vg bild-kunst 2024

Wie der Fußball die Kunstmoderne bewegt: Das zeigt die bemerkenswerte Ausstellung „In Motion. Kunst und Fußball“ im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund, bis Januar 2025, www.fussball-museum.de. Dazu gibts ein Katalogbuch von Manuel Neukirchner: Deutscher Kunstverlag; München: 344 Seiten, 49 Euro. Man hat sämtliche Spielarten dieser Fußball-Malerei beisammen, neben Essays etwa von Bredekamp oder Ackermann. Überall stürzen sich die Künstler mit Leidenshaft auf die sich verkeilenden Körper, als handelte es sich um den Raub der Sabinerinnen.

Eingerahmt von Fußballidol Fritz Walter (l.) und Ehefrau Italia (r.) präsentieren 1990 die Wachenheimer Metzger Annemarie und Walter Hambel ihren köstlichen Saumagen

„Fritz Walter genoss Saumagen“: Die Hambels haben das Pfälzer Nationalgericht zur Delikatesse gemacht. Fritz Walter, Weltmeister 1954, liebte deftiges Essen, wuchs in der elterlichen Gaststätte in Kaiserslautern auf. „Gute Fleischkost gibt viel Kraft und Grips“, meinte der Fritz und genoss Hambels Saumagen. Berühmt auch Helmut Kohls „Saumagen-Diplomatie“. Klaus Hambel verfeinerte mehrfach seine kulinarische Spezialität. Sein Restaurant ist ein Magnet für Gourmets. Mehr darüber in meinem aktuellen Fußballbuch „Der Fan, der Fritz Walter weinen sah“. Infos: Restaurant Klaus Hambel, Tel. 06322/9563340, www.metzgerei-hambel.de

Fritz-Walter-Stiftung: Sie wurde am 2. Juni 1999 gegründet. Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Stiftung“ findet im Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein in Koblenz die Ausstellung „Fußballfieber – Fußballgeschichte(n) aus Rheinland-Pfalz“ statt. 75 Jahre rheinland-pfälzische Fußballgeschichte auf 650 Quadratmetern. Viel über Fritz Walter, die Anfänge des Frauenfußballs und zahhlreiche Auszeichnungen und Arbeitsgeräte aus der Fußballhistorie. Geöffnet bis 3. November täglich von 10 bis 16 Uhr.

Anachronismus TIPP-KICK
Opa mit Urenkeln beim Tischfußball

(c) TIPP-KICK GmbH, www.tipp-kick.de

Gibt’s das überhaupt noch? Da las ich doch, dass das anachronistisch anmutende Tischfußballspiel vor genau 100 Jahren erfunden wurde. Der staunenden PlayStation-Generation erklärt: Zwei Spieler, zwei Zinkfiguren, zwei Tore, zwei Torhüter ebenfalls mit Druckknopf, ein zweifarbiger Ball, jede Menge Finger-Akrobatik und ein bißchen Zufall – weil immer nur derjenige in Action ist, dessen Farbe, schwarz oder weiß, der eckige (sic!) Ball mehrheitlich ausweist.

Und zum Jubiläum präsentiert die schwäbische TIPP-KICK GmbH vier neue Spiele. Und zur EM mit einer Sonderedition. Das Spiel “Supercup Deutschland“ mit den Spielfiguren der deutschen Nationalmannschaft kostet 89,90 Euro. Happig für ein Fußball-Fossil aus Filz mit Holzleisten, Metalltoren und Spielregelheft. „Das ist für viele Familien mit Kindern zu teuer“, kritisiert Franz-Jürgen Schulze aus Dresden. „Das ist wirklich nur was für Opas und ihre Urenkel. Man kauft auch keine hölzernen Schaukelpferde mehr als Spielzeug.“ Preiswerter ist das Jubiläumsspiel mit DFB-Logo „DFB Classic mit Bande“ für 49,90 Euro. Als Deutschland 1954 Weltmeister wurde, verkaufte TIPP-KICK über 180.000 Spiele. Ja, das war einmal. Was bleibt, sind nostalgische Gefühle. Leider ist die handtuchgroße Spielmatte meiner Kinderzeit kein Konkurrent für die perfekt gestylten Fußball-Games auf Spielekonsolen.