In der Demokratie gibt es eine Pflicht, die allem anderen vorgeht: Nämlich zu sagen, was ist!
Zitat zur Zeit
Sei wachsam!
Erfrischender Ratschlag des Liedermachers und Freigeistes Reinhard Mey (81) mit seinem Song „Sei wachsam“. Ich zitiere auszugsweise den Refrain:
„Sei wachsam, präg‘ dir die Worte ein! Sei wachsam und fall nicht auf sie rein! Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt. Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Sei wachsam, bewahr‘ dir deinen Mut. Sei wachsam und sei auf der Hut.“
Niemand soll hungern, ohne zu frieren. So wie es ist, kann und wird es nicht bleiben: 280 S., mit 25 Abb., 19,90 Euro, ISBN: 978-3-943007-54-1, mehr zu diesem Buch: zeitgeist-online.de/niemand-soll-hungern, www.wolfgangbittner.de
Wolfgang Bittners aktuelles Buch: Abrechnung mit der deutschen Politik
Die Bundesregierung fährt einen waghalsigen Kurs, den immer weniger Deutsche verstehen: Es ist wieder die Rede von deutscher Führung, von Kriegstüchtigkeit und der Wiedereinführung der Wehrpflicht. Zugleich werden Milliarden für immer mehr Waffen und den Stellvertreterkrieg in der Ukraine ausgegeben.
„Aufgrund der wachsenden Kriegsgefahr bleibt Aufklärung über die Hintergründe das Gebot der Stunde“, schreibt der Erfolgsschriftsteller Wolfgang Bittner, der dokumentiert, analysiert und Perspektiven aufzeigt. Auch wirtschaftlich geht es bei uns bergab, die Gesellschaft ist tief gespalten und chaotisiert. „Viele Menschen fühlen sich im eigenen Land fremd, oft bedroht“, sagt Bittner, ein promovierter Jurist, der über 80 Bücher veröffentlichte, mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde (u. a. Egon-Kisch-Preis). Der gebürtige Schlesier befürchtet, dass am Ende in Deutschland ein autoritärer Staatsapparat steht, der alles überwacht und reglementiert. Und die KI-Technologie eröffnet der Unterdrückung zahlreiche Möglichkeiten. Ein aufrüttelndes Buch mit ungeschminkten Wahrheiten und Fakten. Wolfgang Bittner gilt zurecht als einer der mutigsten Schriftsteller Deutschlands.
Bei youtube gibt es ein längeres Interview zum Buchthema „Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen“ mit Wolfgang Bittner, das er 2019 gab. Es hatte zeitweise über 300.000 Aufrufe. http://www.youtube.com/watch?v=MhSqFccETJI&t=1308s
Moralspektakel. Wie die richtige Haltung zum Statussymbol wurde und warum das die Welt nicht besser macht. Siedler Verlag, 336 S., 26 Euro, ISBN: 978-3-8275-0156-1
Die Moral-Show
Wir wollen die besseren Menschen sein
„Für die Menschen in der westlichen Hemisphäre ist das ‚Zeitalter des Moralspektakels‘ angebrochen“, schreibt der Philosoph Philipp Hübl. Der Autor hält der neuen digitalen Öffentlichkeit den Spiegel vor und kritisiert, dass es ihr nicht um die Sache gehe, sondern um pure Selbstdarstellung. Motto: Wir sind die guten und besseren Menschen! Hübl meint, dass es auch um soziale Funktionen, um Statussymbole und Gruppenzugehörigkeit gehe – aber vor allem um Macht und Einfluss. Wenn man politisch gegen Andersdenkende keine Argumente mehr hat, kommt die Moral. Sie wird wie eine Monstranz vor sich hergetragen. Der Buchtitel könnte auch „Scheinmoral“ oder „Doppelmoral“ heißen.
Dieses Moralspektakel ist auch eine Einschüchterungskultur. Mit Beispielen belegt Hübl, wie das funktioniert. Seine These: Statusspiel + digitale Medien = Moralspektakel. Vor allem höher gebildete Menschen argumentieren gern moralisch. Hübl nennt sie die „kreative Klasse“, die ihre politische Haltung stärker als andere moralisch auflädt. Insbesondere Intellektuelle neigen dazu, Fakten zu ignorieren, sobald sie ihrem Weltbild widersprechen. In der zweiten Hälfte seines Buches analysiert der Autor die negativen Seiten des Phänomens: „Im hohen Ton über Moral“ zu reden anstatt „soziale Konflikte zu lösen“. Selbst das Regierungsblatt „Das Parlament“ lobte das Werk in einer Rezension.
Meinung
„Das Elend der Moral ist, dass sie immer alles besser weiß und darum nichts erfährt“
Ja, diese rigorose Über-Moral ist merkwürdig. In meinem Buch „Die AfD-Story – Störfall oder Erfolgsmodell“ (2019, ISBN 978-3-00-062373-8) zitierte ich Friedrich Theodor Vischer, den liberalen Publizisten des 19. Jahrhunderts. „Das Moralische versteht sich immer von selbst“, meinte Vischer. Er wollte damit sagen, dass Leute, die ihre politischen Ansichten auf Moral gründen, einfach zu viele kleine, triviale Brötchen backen. Und von Elias Canetti („Massen und Macht“) stammt: „Das Elend der Moral ist, dass sie immer alles besser weiß und darum nichts erfährt.“
In zahlreichen Artikeln zeigt sich heute sehr deutlich: Da ist die Rede von moralischem Risiko, moralischer Haltung, moralischen Gründen, moralischem Zwang. Immer wieder nur Moral; es fehlt noch der Schlüsselbegriff: die moralische Kontrolle. Und die findet ja mittlerweile auch statt.
Zum Thema auch lesenswert das Buch: „Die Moralapostel. Zerstörung eines Exportweltmeisters“ (LMV, 248 S., 26 Euro, ISBN 978-3-7844-3715-6). Der Autor Fritz Söllner erklärt, wie die Moralisierung der Politik Deutschlands Wirtschaft schwer schadet. „Wir müssen unsere nationalen Interessen verstärken“, schreibt Söllner, „denn die deutschen Moralapostel nehmen keine Rücksicht auf den Schaden, den sie mit ihrer Politik anrichten.“ Söllner fordert die Abkehr vom politischen Moralismus, dafür die Hinwendung zu einer interessengeleiteten Realpolitik.
Leni Riefenstahl und das Buch zu ihrem Olympiafilm 1936
Dieses Buch zeigt in mehr als 280 eindrucksvollen Bildern das vielfältige Antlitz der Olympischen Spiele in Berlin. Generationen von Filmemachern lernten von Helene Bertha Amalie „Leni“ Riefenstahl (1902 – 2003). Unter dem Titel „Olympia“ veröffentlichte die Regisseurin 1938 eine zweiteilige Film-Dokumentation über die Olympiade 1936. Das Buch zum Film wurde 1988 vom Mahnert-Lueg-Verlag neu aufgelegt: ISBN 3-922170-67-6. „Diese fotografischen Dokumente illustrieren in ihrer einmaligen Eleganz aufs Neue Lenis leidenschaftliches Engagement für die Kunst“, schreibt im Geleitwort Monique Berlioux, Direktorin des Internationalen Olympischen Kommittes. Das IOC war auch Auftraggeber des Films und besitzt alle Rechte.
Die Unbeugsame
„Filmgöttin des Dritten Reiches“, trotz Lenis Sympathien für das NS-Regime sind viele Cineasten noch heute voller Respekt vor ihrem Werk
Leni Riefenstahl war eine Frau mit vielen Talenten: Filmregisseurin, Produzentin, Schauspielerin, Drehbuchautorin, Fotografin, Tänzerin und eine gute Leichtathletin . Foto: Hain
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Riefenstahl für ihren Olympiafilm hoch gelobt. „Propaganda? Nicht in diesem Film!“, schreibt „Hollywood Citizen News“. Die Olympia-Dokumentation erhielt viele internationale Preise. 1956 wurde der Film von einem Gremium von Experten in Hollywood unter die „10 besten Filme aller Zeiten“ eingereiht und in New York wieder aufgeführt. Wegen ihrer Nazi-Nähe wurde Leni Riefenstahl für Viele eine „Unperson“. Immerhin drehte sie nach der Machtübernahme der NSDAP die „Reichsparteitags-Trilogie“. Nach dem Weltkrieg begann dann eine regelrechte „Hexenjagd“. „Moral“-Kampagnen gegen sie – faktisches Berufsverbot.
Leni begann eine neue Karriere: Ihr Fotobuch über den geheimnisvollen afrikanischen Stamm der Nuba wurde ein Welterfolg. Mit 72 Jahren lernt sie Tiefseetauchen. In der Karibik filmt und fotografiert Riefenstahl fantastische Unterwasser-Welten. 1996 widmete ihr das Filmmuseum Potsdam eine Ausstellung. Schon zwei Jahre vorher hatte das ZDF die zweiteilige Dokumentation „Die Macht der Bilder“ gesendet. In STERN-TV-Magazin gab es für sie eine Titelstory. STERN-Gründer Henri Nannen war mit ihr befreundet, veröffentlichte in seiner Illustrierten große Storys über die Nuba und das Tauchen.
Bei den Filmfestspielen von Venedig sorgte der neue Dokumentarfilm „Leni Riefenstahl“ für Aufsehen. Die TV-Moderatorin Sandra Maischberger produzierte den Streifen, Regisseur ist Andres Veiels. 21 Jahre nach Riefenstahls Tod wagte man nochmal eine Abrechnung. Riefenstahl führte 33 Prozesse wegen Verleumdung – gewann alle! Jetzt kann sie sich nicht mehr wehren. Was sie wohl zu diesem Machwerk sagen würde? DIE ZEIT Nr. 36 interviewte die Produzentin, die meinte, dass Riefenstahl eine überzeugte Faschistin war. Und als Maischberger die Riefenstahl zu ihrem 100. Geburtstag interviewte, dachte sie, die lügt.
Ich habe an Leni Riefenstahl gute Erinnerungen
Bemerkenswert, dass sich die Künstlerin auch viel Zeit für ihre Fans nahm. In meiner Münchner Zeit als Sportjournalist und Chefredakteur einer Film- und Videozeitschrift interviewte ich mehrfach Riefenstahl. Auch meine Frau Christine, ebenfalls Journalistin und Fotografin, lernte Leni damals kennen, erhielt von ihr ein sehr persönliches Autogramm.
Isegrim-Plädoyer: Peter Hain mit Wolf Boris, den er als verwaisten Welpen in einem Tierpark aufpäppelte. Er ist Fördermitglied der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, gegründet von Bernhard Grzimek (1909 – 1987, „Serengeti darf nicht sterben“). Der Verein unterstützt in 50 Ländern Tier- und Naturschutzprojekte. Grzimek war ein Wolfsfreund, lebte zeitweise mit dem Wolf Dschingis zusammen, schrieb auch ein Buch darüber
Wolfswut
Ein deutscher Heimkehrer wird gejagt
Die Beziehung „Wolf und Mensch“ ist politisch aufgeladen. Erschreckend, wie sich Parteien und Lobbyverbände gegen die Interessen des Natur- und Artenschutzes aufschwingen. Canus Lupus ist kein Kuscheltier, frisst kein Gras, lebt nicht vegan – aber er hat seine Daseinsberechtigung im Naturkreislauf. Ausgerottet kam er vor 25 Jahren nach Deutschland zurück. Ein Heimkehrer, im Gegensatz zu den invasiven Eindringlingen wie Roter Wollkrebs, Marderhund oder Goldschakal. Doch die Rechtspartei warnt, dass es bei uns angeblich über 100.000 Wölfe gäbe, die unser Leben bedrohen. Unsinn, das ist ein Märchen. Bisher gibt es keine einzige tödliche Attacke auf Menschen, allerdings häufen sich die Angriffe auf Weidetiere.
100.000 Eurasische Grauwölfe in Deutschland? So viele gibt es in der ganzen Welt nicht mehr. Beim jüngsten Wolfsmonitoring wurden etwa 1.340 Wölfe in Deutschland nachgewiesen, verteilt über fast alle Bundesländer. Schwerpunkte: Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Politiker und viele betroffene Landwirte fordern, die Beutegreifer zur Jagd freizugeben, die Rudel gezielt abzuschießen. Doch die meisten Wölfe sterben durch Verkehrsunfälle und illegale Jagd. Übrigens: Die Mehrheit der Deutschen mag den Wolf, hält seine Rückkehr für eine gute Sache, ermittelte das Frankfurter Senckenberg-Institut.
Prost, darauf einen Rotkäppchen-Sekt! „Rotkäppchen-Mumm“ mit dem roten Verschluss ist Marktführer in Deutschland. Ob Rotkäppchen davon eine Flasche für Oma in den Korb gesteckt hätte?
Powerwolf, „Wake Up the Wicked“ Napalm Records (SVP) 2024 www.powerwolf.net, napalmrecords.com
Wenn die Wölfe singen …
Neues Powerwolf-Album „Wake Up the Wicked“
Am 28. Oktober 1589 wurde Peter Stump oder Peter Stubbe in einem Werwolf-Prozess zum Tode verurteilt. Der Bauer soll sich mit Hilfe eines magischen Gürtels des Teufels in einen Werwolf (germanisch: Wer = Mann) verwandelt haben. Dergestalt soll er Nutztiere gerissen und Kinder ermordet haben. Zudem wurden ihm Inzucht und Kannibalismus vorgeworfen. Gegen ihn gab es keine Beweise, doch nach der Folter gestand er alles. Wegen seiner angeblichen Werwolf-Verbrechen (Lykanthropie) wurde Stump/Stubbe gerädert, geköpft und sein Körper auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Von dieser Geschichte berichtet jetzt die deutsche Heavy-Metal-Band Powerwolf in dem Song „1589“, enthalten auf ihrem neuen Studioalbum „Wake Up the Wicked“ . Ein anderes Stück des Albums mit insgesamt elf Titeln erzählt von der Widerstandskämpferin und Nationalheldin Jeanne d’Arc. Die Gesänge auf englisch, hier auf deutsch: „Vom Himmel gesandt, kam, um das Land zu befreien“. Berührende Texte: „Vom Himmel gesandt, um zu töten, er war ein Wolf, ein Bastard und Geächteter.“ Oder „1589 verurteilt als Werwolf, als Bestie, tief in der Nacht, als sie hasserfüllt jagten, umkreisten den Wolf in der Wildnis.“ Und dann noch „Vargamor, die Königin der Moore und Felder, gekrönt als der Pakt mit den Wölfen besiegelt worden war, Mutter der Wölfe, es ist deine Geschichte, die wir erzählen.“
Die Texte stehen für den Stil der 2003 in Saarbrücken gegründeten Powerwolf-Band: Stakkato-Riffs, Double-Bass-Drums, Chorgesang, sakrales Pathos – und allen voran die Stimme des klassisch ausgebildeten Frontmanns Attila Dorn. Im Oktober gehen die Powerwölfe auf ihre „Wolfsnächte-Tour“, spielen auch in Deutschland sechs Konzerte.
POWERWOLF Wolfsnächte in Deutschland:
mit HammerFall, Wind Rose
04.10.24 DE – Hamburg / Barclays Arena
11.10.24 DE – Stuttgart / Schleyerhalle
12.10.24 DE – Frankfurt / Festhalle
18.10.24 DE – Oberhausen / Rudolf Weber Arena
19.10.24 DE – Berlin / Velodrom
25.10.24 DE – München / Olympiahalle
Alle Tourdaten (In- und Ausland) auf der Homepage der Band: https://powerwolf.net/live
Das Buch „Der Fan, der Fritz Walter weinen sah. Glanz und Elend der Fußballnation. Ein Politikum“ (Selbstverlag, independently published) ist erhältlich in guten Buchläden und Buchdiensten. ISBN: 978-3-00-078270-1, 256 Seiten, 30 Abbildungen, 22 Euro
Typen, Tragödien, Schicksale –
Fußball, das pralle Leben!
Themen des Buches: Übergier zerstört den Sport, Fußball – ein Spiegel der Gesellschaft, Kicker-Literatur, der Untergang des DDR-Fußballs, Aufstand der Wutfans. Auch eine dramatische Zeitreise, geschrieben von dem Zeitzeugen und Sportjournalisten Peter Hain. Als 13-Jähriger entdeckte er seine Liebe zum Fußball, sah 1954 das WM-Finale im Schwarz-Weiß-Fernsehen. Der Fußball gibt alle nur denkbaren Themen her: Typen, Tragödien, Schicksale – eben das pralle Leben! Die leidenschaftlichsten Geschichten gehen von diesem Sport aus. Nicht nur ein Fußballbuch: Hain lernte Fritz Walter kennen, den Kapitän für Deutschland. Der Fritz, auch ein Vorbild für Heimattreue. „Ein Buch für alle Menschen, die trotz aller Krisen den Fußball noch immer lieben“, sagt Hain, der Fan, der Fritz Walter weinen sah …